Art Basel Miami Beach hat schon vieles gesehen, aber dieses Jahr kommt die Unruhe auf vier Beinen. In der neuen Zero-10-Sektion zieht Beeple neugierige Blicke an wie ein Magnet. Regular Animals heißt die Installation, doch „regular“ trifft es nur, wenn man auch Elon Musk für „ganz normal“ hält.
Ein Rudel aus Stahl, Silikon und Größenwahn
Aufgebaut ist das Ganze wie ein futuristischer Hundepark. Nur dass hier keine Labradore rumtollen, sondern robotische Körper mit hyperrealen Köpfen, die verdächtig an bekannte Tech-Chefs erinnern. Musk, Bezos, Zuckerberg. Ein kleiner VIP-Club auf vier Beinen.
Zwischen ihnen laufen weitere bekannte Gesichter: Picasso, Warhol und Beeple selbst. Jedes Modell gibt es zweimal, plus eine Künstleredition. Preis pro Stück: 100.000 Dollar. Und ja, alles ging schon am VIP-Morning raus. Nur der Bezos-Hund bleibt in Beeples Besitz. Ob aus Zuneigung oder aus Prinzip, verrät er nicht.

Kunst zum Mitnehmen
Während die Hunde durch ihr Gehege traben, „verlieren“ sie kleine Zertifikate. Jedes Zertifikat trägt einen QR-Code, über den Käufer sich ein NFT sichern können. Gleichzeitig fotografieren die Roboter ihre Umgebung. Die Bilder werden direkt im Stil ihrer Figur interpretiert. Picasso-Hund sieht die Welt kubistisch, Warhol-Hund denkt in Siebdruck, Musk-Hund vermutlich in Raketenstarts.
Zwischen Faszination und Fragezeichen
Beeple spricht selbst von einem Spiel mit Blickwinkeln. Menschen schauen auf Kunst. Kunst schaut auf Menschen zurück. Und irgendwo dazwischen sitzt die KI, die alles filtert. Genau wie die Tech-Köpfe, die er hier karikiert. „Wir sehen die Welt immer stärker durch die Interpretation anderer“, sagt er. „Von Künstlern. Von CEOs. Von Algorithmen.“
Es passt zu seiner Laufbahn. Vom Grafikdesigner, der Bühnenshows für Ariana Grande und Justin Bieber gebaut hat, zum NFT-Pionier mit einem 69-Millionen-Dollar-Auktionsrekord. Beeple weiß, wie man einen Spektakel produziert.



