Jonathan Andersons Debut bei Dior 

Dandy meets Preppy

Jonathan Anderson hat gestern bei Dior nicht nur Mode gezeigt – er hat eine ganze Ära eingeleitet.

Gerade mal einen Monat im Amt, haute er bei der Pariser Fashion Week seine erste Dior Homme Kollektion raus. Kein vorsichtiges Herantasten, kein Soft Launch – einfach direkt ein Komplettkonzept auf den Laufsteg. 

Und natürlich war die Front Row voll: Rihanna mit Babybauch, Daniel Craig, Pharrell, Roger Federer, Donatella Versace, Jacquemus. Wenn so viele Schwergewichte kommen, weißt du, es passiert was.

Die Looks

Stell dir vor, ein adliger Rebellen-Enkel findet in Opa’s Truhe alte Westen, Opernhemden und Jägerhosen – und trägt sie zur Afterparty in Berlin-Mitte. So ungefähr sah’s aus. Mehrlagige Cargo-Shorts, Mini-Gilets, locker gestärkte Hemden mit Metallic-Fäden, ausgebeulte Hosen mit geometrischen Einsätzen.

Und die Cravats? Groß, weiß, gefaltet wie Haute-Couture-Origami. Es war verspielt, schräg, fast absurd – aber dabei immer elegant. Und irgendwie… tragbar?

Die Aussage

Anderson hat Dior nicht neu erfunden, sondern einmal durch den Filter gezogen: Tradition ja, aber nur, wenn sie seltsam genug ist. Keine Business-Anzüge, keine Macho-Statements. Stattdessen: aristokratischer Dekadenz-Look, aber mit ironischem Augenzwinkern.

Was bleibt

Das war erst der Anfang. Die Frauen- und Couture-Kollektionen kommen noch. Aber mit diesem Debüt hat Anderson klar gemacht: Dior unter ihm ist verspielt, raffiniert, und nicht daran interessiert, irgendjemandem zu gefallen.

Alte Klasse trifft neuen Code. Und plötzlich fühlen sich sogar Cravats wieder cool an.