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Interview mit DJ Skream bei der Desperados Epic House Party*

Es gibt Parties die sind groß, es gibt Parties die sind größer und es gibt welche die sind einfach nur EPIC! Nach einer Zero-Gravity-Party in Las Vegas, der “deepest” Houseparty in Italien (in einem 42 Meter tiefen Pool) und der Picasso aller Partys in Berlin haben Desperados und Elrow die Epic House Party nach London gebracht.

Mit einem spektakulären Blick über die Skyline der britischen Hauptstadt war einer der neuesten Clubs – Magazine – Veranstaltungsort einer Party mit legendären Ausmaßen. Unter #WeAreTheParty haben Feierwütige weltweit ihre besten Partyideen über das ganze Jahr vorgeschlagen und im Desperados-Camp hat man keine Kosten und Mühen gescheut diese in die Realität umzusetzen. Für das Tequila Flavoured Beer hat man einfach abgeliefert und wir waren nur allzu gerne dabei!

Im Magazine wurden dann letztes Wochenende die ausgefallensten Crowdsourced-Party-Inspirationen in die Tat umgesetzt. Angefangen bei einer GIGANTISCHEN Fussmatte zum Abtreten des Alltags vor dem Club, wurde man als menschliche Kanonenkugel im wahrsten Sinne des Wortes in die Location geschossen. Beim Security-Gate wurden Partygänger mit Luftblasen und Glitzer bestäubt, dann im Hauptteil des Clubs als menschliche Discokugel über die Köpfe gehoben, bei der Bar von einem riesigen Octopus mit eiskaltem Desperados bedient, die man dann Dank eines speziell designten, umschnallbaren Roboter-Arms nicht mal mehr selbst tragen musste. Aber Bilder sagen mehr als Worte und wie sollte man sowas auch beschreiben ohne völlig irre zu klingen?

Und was wäre eine Party ohne Musik? Natürlich konnte bei so einem Spektakel nicht einfach irgendwer auflegen. Es brauchte eben auch einen epic DJ. Oliver Jones, aka DJ Skream – hat mit einem 5-Stunden Set die Location zum Beben gebracht. Kurz vor der Party haben wir uns mit DJ Skream – dem Erfinder des Dubstep – auf ein Despojito getroffen und uns übers Music-Biz und Clubbing ausgetauscht.

EF: Es freut uns dich endlich persönlich kennenzulernen. Bist du schon nervös für die Show heute Abend bei Desperados‘ Epic House Party?

Skream: Ne, überhaupt nicht! Wenn ich auflege, werde ich kaum noch nervös. Es gibt immer ’nen Weg um die Leute auf der Tanzfläche in Stimmung zu bringen. Ich werde nur nervös, wenn es leer ist – da krieg ich n kompletten Meltdown. Aber ich bin mir sicher, dass das heute Abend bei der Desperados Party nich der Fall sein wird.

EF: Du bist jetzt schon seit langem in der Szene unterwegs, mit 11 hast du in deinem Zimmer angefangen Musik zu produzieren, was hat sich seitdem getan?

Skream: Ich habe mit 11 angefangen und mit 14 habe ich dann meine ersten richtigen Tracks produziert und an die Leute gebracht! Dieses Jahr sind es dann 17 Jahre als DJ für mich. Und ich liebe es noch wie am ersten Tag! Ich könnte nichts anderes tun! Es fühlt sich an wie gestern, um ehrlich zu sein. Ich habe letztens zufällig jemanden in Soho auf der Strasse getroffen, den ich seit 10 Jahren nicht gesehen habe, und der hat mich noch genauso behandelt, wie als ich mit 14 meine ersten Tracks rausgebracht habe. Aber so mag ich’s! Ich bin immer noch derselbe. Ich will nicht anders behandelt werden nur weil ich jetzt international vor Tausenden vor Menschen auflege, so wie heute bei der Desperados Epic House Party. Und wenn man bedenkt, dass meine Lehrer in der Schule damals gesagt haben, dass ich nichts tauge, hab ich’s ganz schön weit geschafft oder?

EF: Und wie denkst du steht es für junge Leute heute, die in der Musikindustrie als DJ starten wollen? Irgendwelche Tipps?

Skream: Es ist ne andere Generation, andere Zeit, ich glaub nicht dass meine Tipps helfen würden. Heutzutage kannst du das was ich mir damals in meinem Schlafzimmer selbst beigebracht habe in der Uni studieren oder lernen. In der Schule wurde ich genau dafür als Träumer abgestempelt. Musik war keine Karriere mit sicherer Zukunft. Ich denke, dass junge Leute heute viel mehr Freiheit haben Musik zu entdecken. Ich glaube, dass einzige, was ich jedem ans Herz legen würde, ist dir selbst treu zu bleiben. Wenn du selber an etwas glaubst, dir aber jemand anderes sagt, dass das nichts wird oder falsch ist, hör bloss nicht auf die. Mach immer das, was du denkst ist das Richtige.

EF: Als du angefangen hast Musik zu machen, hattest du so gut wie gar kein Equipment, aber heute hat jeder Zugriff auf Programme wie Garageband usw. Wie würdest du heute anfangen?

Skream: Das was wir vor Jahren sozusagen erfunden haben, ist heute Standard. Mit unserem Programm Bedroom DJ haben wir, ich und Benga, Musik in unseren Schlafzimmern kreiert. Am Anfang, oder auch am Ende von UK Garage, standen wir neben Größen wie Steve Gurley, die mit teuer ausgestatteten Studios so gut wie alles machen konnten. Und wir hatten nur Programme, die nie jemand professionell für Musikproduktion nutzen würde. Aber keiner konnte glauben, dass wir zwei 14-Jährigen sowas in die Londoner Clubs bringen konnten. Aber genau das haben wir geschafft und das war die allerbeste Zeit! Wir wollten einfach nur den Sound der Grossen kopieren. Unsere Musik dagegen war aber so rough und ungeschliffen, es war der Hammer. Wenn ich mir die jetzt anhöre könnt ich kotzen, aber so wars halt damals, und manche Leute dachten, dass unsere Musik „game-changing“ war und hier sind wir – Heute Abend spiele ich für Desperados in einem hammer neuen Club an Londons Riverside mit einer geilen Crowd, die die beste House Party aller Zeiten mit meinen Tracks feiern wollen – Wie geil is das?

EF: Du hast UK Garage erwähnt – die Szene und Parties wurden ja ziemlich oft komplett von der Polizei stillgelegt. Gerade hier in London werden in den letzten Jahren immer mehr Clubs geschlossen. Denkst du, dass die Party-Szene ausstirbt?

Skream: Nein, auf keinen Fall. Ich denke, dass es eine Zeit gab, in der die Party-Szene weniger aktiv war und viele Clubs geschlossen haben, gerade so zwischen 2003-2006. Aber das Clubs schliessen hat nichts damit zu tun, dass die Party-Szene tot ist. Viele Sachen machen zu, also warum nich auch Clubs. Viel hat sich in der Szene verändert, aber ich denke trotzdem, dass Londons Clubszene gerade komplett am florieren ist mit House Parties und neuen Clubs so wie Magazine, in dem wir hier heute Abend alle zusammen mit Desperados feiern können. Solche Clubs und Parties würden nicht existieren, wenn die Szene aussterben würde.

EF: Was war der geilste Ort an dem du je gespielt hast?

Skream: Ich habe mal in Santa Cruz vor 300 nackten Menschen gespielt. Ich war erst 19, aber das war der absolute hammer, weil den Leuten einfach alles egal war, die haben einfach gefeiert. Sehr inspirierend!! Warten wir mal ab was heute Nacht passiert.

Nach dieser ultimativen Feier müssen wir uns erstmal erholen. Bleibt nur noch zu sagen: Immer verantwortungsvoll Trinken – Prost!

 

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